Mein Sohn hat mir heute diese Frage gestellt und ich dachte mir, das würde ein würdiges Thema für einen Beitrag ergeben, vor allem wenn man bedenkt, dass Roséweine in Sommermonaten sehr gerne getrunken werden.

Roséweine werden aus roten Rebsorten hergestellt. Eine Ausnahme stellen die Rosé-Champagner  und die Rosé-Schaumweine dar, die auch aus weißen Rebsorten gewonnen werden. Ich sage Rebsorten, da die Chardonnay-Rebe nicht die einzige weiße Rebe ist, aus der Schaumweine hergestellt werden.

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Wie dem auch sei – es gibt einige Winzer, die ein wenig Weißwein hinzufügen, um eine eigene Mischung für ihren stillen Rosé herzustellen, aber das ist nicht allgemeine Praxis.

Über Roséweine:

Der Hauptunterschied, der die Charakteristik der Roséweine beschreibt, ist, dass Roséweine der Alten Welt dazu tendieren, viel trockener zu sein als Roséweine der Neuen Welt. Gerade der kalifornische Rosé kann beinahe lieblich geraten und hat viele Ähnlichkeiten mit Weißweinen. Grundsätzlich ist wichtig zu betonen, dass heutzutage einige kalifornische Winzer fruchtige, elegante und ebenfalls sehr trockene Roséweine herstellen, die darin den Roséweinen der Alten Welt sehr nahe kommen.

Der Sophia von Coppola ist ein solcher Wein.

TIP: Man sollte wissen, dass Roséweine in jungem Alter getrunken werden sollten. Sie sollten nicht älter sein als 1-3

Jahre. Ein guter Champagner-Rosé kann etwas älter sein.

Wie wird Rosé nun hergestellt?

Nun, es gibt sehr viele Methoden, Roséweine zu keltern. Die vier am weitesten verbreiteten Methoden werden im Internet meist irreführend bis fehlerhaft beschrieben, leider auch auf einigen Seiten mit den besten Rankings!

Ich liebe das Internet, aber es ist ebensosehr zum Medium der Information wie der Desinformation geworden. Dies ist einer der Gründe, weshalb ich diesen Blog in Angriff genommen habe – um zu versuchen, Sie in diesem Bereich ein wenig gründlicher zu informieren. Aber zurück zum Thema. Die vier Methoden, Roséwein zu keltern, sind das Saignée-Verfahren, Pressen, begrenztes Aufquellen und das Ablaufen.

Mit dem Saignée-Verfahren werden die Qualitäts-Roséweine hergestellt. Hierbei wird der Saft einge Tage lang ohne Pressen extrahiert: das Eigengewicht der Trauben liefert die zu dieser Methode des ‚Ausblutens‘

der Trauben nötigen Druck.

Da der Saft nur kurze Zeit mit der Traubenhaut in Kontakt ist, ist das Farbergebnis dieser Methode sehr blass, wie der Gris de Bourgogne oder ein Rose vom Loire-Tal. Die Weine sind sehr vollmundig, fruchtig und haben eine ausgezeichnete Frische.

Das Pressen ist eine Technik, bei der die Roten Trauben gepresst werden, bis der Saft die gewünschte Farbe erhält. Wenn die Farbe erreicht ist, stoppt der Winzer das Pressen. Nur dieser gepresste Saft wird zur Rosé-Herstellung verwendet.

„Begrenztes Aufquellen“ bzw. die „Begrenzte Mazeration“ ist die am weitesten verbreitete Methode zur Rosé-Herstellung. Die Trauben und ihre Schalen werden im Kontakt mit dem Saft belassen, bis der Winzer entscheidet, dass er/sie zufrieden ist mit der erreichten Farbe, erst dann wird der „Wein“ ohne die Schalen in einen anderen Behälter gegossen, um den Fermentierungsprozess

abzuschließen.

Die Methode des Ablaufens ist der Prozess, bei dem der Winzer während der Rotwein-Fermentation den Saft aus dem Behälter entfernt, und diesen abgelaufenen Wein zur Herstellung des Roséweines verwendet. Das hat zum Ergebnis, dass der Rotwein, der im Tank belassen wird, intensiver/dunkler wird sowie – meines Erachtens – einen nur durchschnittlichen Rosé.

FYI: typische Provence-Roséweine werden meist unter Verwendung derselben lokalen Mischung hergestellt wie die Rotweine. Sie werden meist aus den Rebsorten Grenache und Cinsault hergestellt, aber es gibt auch Roséweine aus der Mourvedre-Rebe.

Was das Aroma betrifft, so enthalten die typischen Aromen von Roséweinen aus der Region Provence (Côtes de Provence, Côteaux d’Aix-en-Provence, les Baux-de Provence, Bandol, Cassis, Bellet, and Palette) Grapefruit, Banane, Erdbeere, Himbeere, Rote Johannisbeere, Mandel, Linde, geschnittenes Heu …

Wenn Sie einen typischen Roséwein aus der Provence probieren wollen, empfehle ich Ihnen den “Mas du Fadan”, Côte de Ventoux, 2007.

Oh, nebenbei – eine großartige Flasche Roséwein sollte Sie nicht mehr als 20-25 $ (14-18 Euro) kosten, solange es nicht Rosé-Champagner ist!

Prost!